Unser Weg

Die Wurzeln des Pastoralkollegs – und was daraus wurde

1945 wurden auf Anregung von Landesbischof Hans Meiser erste Kurse für kriegsheimkehrende Pfarrer in Neuendettelsau durchgeführt. Georg Merz, vormals Dekan in Würzburg, plante diese Kurse mit einem deutlichen Profil: sie sollten Orte der Selbstvergewisserung sein für Menschen und in Zeiten, die zutiefst erschüttert waren. Solche Selbstvergewisserung sollte in drei Perspektiven erfolgen: als geistliche Aufgabe durch intensives Studium der heiligen Schrift, die gemeinsame spirituelle Praxis und das Selbstverständnis der Gruppe als geistliche Gemeinschaft, als personbezogene Aufgabe durch eine große Offenheit im geschützten Raum der Gruppe und als kybernetische Aufgabe durch eine neue Klärung der kirchlichen Herausforderungen und Perspektiven in einer veränderten Welt.

Die Inspiration dieser Kurse wurde von fast allen anderen deutschen evangelischen Landeskirchen aufgenommen und teilweise in Kooperation weiterentwickelt.

Auch unser bayerisches Pastoralkolleg musste sich weiterentwickeln, nachdem im Jahr 2020 das „Haus der Stille“ in Neuendettelsau aufgegeben wurde, in dem seit 1962 die große Mehrzahl unserer Kurse ihr Zuhause hatten. Zeitgleich haben tiefgreifende landeskirchliche Prozesse dazu geführt, unser Profil weiter zu entwickeln. Wurden die Kurse bisher grundsätzlich für Pfarrerinnen und Pfarrer ausgeschrieben, arbeiten wir zukünftig auch in Kooperationen und mit allen Berufsgruppen im Verkündigungsdienst. Als Kursorte nutzen wir verschiedene Tagungshäuser. Die Länge der Kurse variiert von Kurzkursen bis zu vierzehntägigen Langkursen.